Türkei 2012
Ein weiters Abenteuer erwartete uns im Februar 2012, als wir aufbrachen, auf dem "Landweg" in die Türkei zu reisen, um eine Studienfreundin von Marie zu besuchen, die in der Nähe von Izmir lebt.
Die Kinder haben Ferien und wir eine Woche Zeit, um mit "Knut" in die Türkei zu fahren. Das Auto kann dann bis zum Sommer dort bleiben.
Eigentlich kein Problem, aber ungefähr zwei Wochen vor der geplanten Abreise schließt sich die Faust des Winters mit eisigem Griff. Wir haben kein Wasser in der Praxis, die Heizung im Haus ist kaputt, der Balkan versinkt im Schnee, das Militär muss dort die Strassen freimachen, die Donau ist zugefroren, der Grenzübergang in Edirne zeitweise überflutet, das Schwarze Meer schwappt wie eine träge Salzbrühe auf dem Bildschirm der Nachrichtensender... die Vorfreude sinkt in den Keller.
Um so schöner dann die Reise! Die erste Etappe bis Györ läuft glatt und schnell, und dann begleitet uns Sonnenschein auf weit verschneitem Land. Aus alter Zuneigung fahren wir über Ungarn, Rumänien und Bulgarien, was schon wegen des guten Essens ein reiner Genuss ist. Aus dem Internet können wir allerdings nicht erfahren, ob die Donaufähren von Rumänien nach Bulgarien verkehren: in DRobeta Turnu Severin begegnen wir einem Eismeer, in dem riesige Frachtschiffe feststecken! So beschließen wir, die Brücke in Ruse zu nehmen, und folgen durch Bulgarien mit einem Zwischenstopp in Veliko Tarnovo der direkten Nord-Süd Route 55. Die Bäume dort sind die Last des Schnees nicht gewöhnt und biegen sich kopfunter, doch je weiter wir nach Süden kommen, dest wärmer wirds. Letztendlich können die Kinder dann doch baden, und wir lernen, wie man einen türkischen Koksofen schürt.